Mittwoch, 17. September 2014

Urlaub mit Baby: Die Fahrt

Wie versprochen, nun der zweite Teil der Mini-Serie "Urlaub mit Baby". Heute wollte ich euch von der Fahrt berichten, die, wie ich denke, schon zu den längsten Anreisen gehört, die man einem Baby zumuten kann.

Von uns aus bis zum Gardasee beträgt die Strecke genau 1026 km. Google Maps sagt, dafür braucht man ungefähr 10 Stunden. Keine Pause, kein Stau, kein stockender Verkehr... naja. Wir haben mit 12 Stunden gerechnet. Was ja auch noch recht sportlich ist.
Nachts um 2 Uhr sind der Lieblingsmann und ich aufgestanden. Zähne putzen, Kontaktlinsen rein, anziehen und Kaffee kochen. Der Herzjunge hat bis halb drei geschlafen und ist dann zu seinem üblichen Fläschchen aufgewacht. Passte uns ganz gut, denn so konnten wir ihn in den Maxi Cosi legen ohne ihn extra dafür aufzuwecken. Nach dem Trinken ist er dann auch wieder brav eingeschlafen. Ganz wie gedacht.
Um drei waren wir dann endlich im Auto und sind losgefahren. Ich bin die erste Strecke gefahren. Wenn ich nämlich einmal wach bin, fällt es mir schwer wieder einzuschlafen.
Und wir sind auch super durch gekommen. Der kleine Herzjunge hat brav geschlafen und die Straßen waren leer.
Um halb neun haben wir dann zum Frühstücken kurz vor der österreichischen Grenze angehalten. Der Babyjunge war wach geworden und uns knurrte auch der Magen. Obwohl ich später echt wünschte wir hätten früher oder später Pause gemacht. Hauptsache nicht um diese Uhrzeit und an dieser Raststätte. Es war wahnsinnig voll, das Essen war wahnsinnig schlecht und total überteuert. Für zwei Kaffee und zwei Brötchen fast zwanzig Euro finde ich doch sehr happig.
Das einzig Gute war der Wickelraum, der schön sauber war.
Und ab dann wurde es nervig und anstrengend...
Österreich gleicht einem Nadelöhr, durch das alle Urlauber durchgequetscht werden müssen. Außerdem gibt es keine richtigen Autobahnen.
Alles in allem war es warm, viel zu warm. Die Straßen waren völlig verstopft, wir waren schon froh, wenn wir Schritttempo gefahren sind und die ewige Blockabfertigung vor den Tunneln hat uns die letzten Nerven geraubt.
Passenderweise war der sonst so geduldige Herzjunge völlig genervt und unzufrieden. Er hat nur aufgehört zu meckern, wenn einer von uns hinten saß. Bevorzugterweise die Mama. Ich musste sooft "Fuchs du hast die Gans gestohlen" singen, dass ich hinterher keine Stimme mehr hatte.
Als wir die italienische Grenze erreicht haben war es 15 Uhr. Kaum zu glauben. Und wie haben wir die Grenze ersehnt, denn dort sollte alles besser werden. Hatte uns das Radio versprochen.
Es wurde auch besser. Statt Schritttempo konnten wir bestimmt 30 km/h fahren. Die Tunnel wurden weniger, die Landstraßen wieder zu Autobahnen und der Herzjunge ist eingeschlafen. Italien war eine deutliche Verbesserung.
Angekommen sind wir endlich (endlich endlich) um 18. 30 Uhr. Wir haben vier Stunden länger gebraucht als erwartet. Was für eine Horrorfahrt. Wir hatten schon angst vor der Rückfahrt.

Die Rückfahrt war im Gegensatz dazu völlig unspektakulär. Wir sind gemütlich nach dem Frühstück los gefahren. So gegen 10 Uhr. Wir hatten schon das Schlimmste erwartet, weil es ja Mitten am Tag war, aber oh Wunder, er schlief sofort ein und dann schön drei Stunden lang durch. Danach war es auf einmal kein Problem für ihn mit seinem Spielzeug zu spielen und oder sich irgendwie anders alleine zu beschäftigen. Der Lieblingsmann und ich konnten meist zusammen vorne sitzen und uns beim Fahren abwechseln.
Urplötzlich war auch der Stau in Italien oder Österreich verschwunden. Es war zwar immer noch voll, aber man kam trotzdem gut und flüssig durch. Wahrscheinlich war die Ferienzeit vorbei.
Kurz nach Ulm hielten wir dann für einen kleinen Stopp um Mittag-/ Abendessen zu essen. Der Herzjunge flirtete währenddessen mit einer ganzen Reihe von Omis, die mit einer Bustour unterwegs waren.
Der Rest der Fahrt war dann nur noch ein Klacks. Um halb 12 sind wir vor unserem Haus auf den Parkplatz gefahren. Heilfroh zuhause zu sein.
Das dicke Ende kam dann noch zum Schluss. Der kleine Herzjunge, der den ganzen Tag so brav war, ist wach geworden und konnte nicht mehr einschlafen. Er hielt uns dann noch bis um halb zwei auf Trab.

Tipps für alle, die mit ihrem Kind eine lange Fahrt machen wollen:

1. Sorgt für genügend Essen und Trinken. Am besten die Fläschchen schon so weit fertig haben, dass nur noch Wasser drauf muss. Manchmal muss es schnell gehen.

2. Sonnenschutz ist auch im Auto wichtig. Entweder solche Rollos für die Fenster oder man kann auch mit einem dünnen Tuch über dem Maxi Cosi improvisieren.

3. Beschäftigung (Spielzeug, Bücher usw.) ist super wichtig. Damit kann sich das Baby/ Kind selber beschäftigen oder die Eltern können sie nutzen um das Kind abzulenken.

4. Plant Pausen ein. Man kann mit einem Baby/ Kind keine so lange Strecke in einem Rutsch fahren. Ob ihr eine Stunde früher oder später ankommt, ist doch eigentlich egal.

5. Wenn zwei Leute Auto fahren können, wäre das ideal. Notfalls kann einer hinten beim Baby sitzen.

Ich glaube, das war erst mal alles. Der nächste Teil handelt vom Urlaub selber.

Schönen Abend noch
Eure E.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen