Mittwoch, 15. Oktober 2014

Jungsmama

Bevor ich schwanger wurde, habe ich mich immer als Mädchenmama gesehen. Ich habe mir vorgestellt, wie ich meiner Tochter rosa Kleidchen kaufe, wie wir dann später zusammen Mädchensachen machen wie shoppen oder Kaffee trinken. Wie wir irgendwann ein freundschaftliches Verhältnis haben. Mama und Tochter. Wie man sich das halt so vorstellt.
Dann kam die Wirklichkeit in Gestalt eines Ultraschalltermins in der 21. Woche und den Worten meines Frauenarztes: "Oh, das ist wohl eindeutig ein Penis."
Aufeinmal war ich eine Jungsmama. Und hatte doch gar keinen Plan, gar keinen Traum dafür. Tschüss Kleidchen, hallo Fußballschuhe.
Lange Zeit machte ich mir Sorgen, dass ich ein nicht so enges Verhältnis zu meinem Sohn aufbauen könnte wie mein Mann vielleicht. Dass wir viel weniger Gemeinsamkeiten haben und dass es irgendwann nichts mehr zu sagen gibt zwischen uns. Ich bin für die Wäsche und das Kochen zuständig, mein Mann für den Spaß und das Vertrauen.
Der Herzjunge kam und alle Sorgen waren vergessen. Unser Verhältnis war von Anfang an wahnsinnig eng. Mama und Baby. Da passt kein Blatt zwischen. Selbst der Lieblingsmann und weltbeste Papa stand beim Herzjungen nur auf Platz 2.
Daran hatte ich während der Schwangerschaft nicht gedacht. Das Geschlecht meines Babys ist völlig unerheblich. Seine einzigen Interessen sind schlafen, essen und kuscheln. Und somit meine auch. Wie könnte ich jemals andere haben. Wie konnte ich mir jemals Sorgen machen.
Doch darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus als ich angefangen habe zu schreiben. Ich wollte sagen, dass es besonders ist eine Jungsmama zu sein. Jungen sind ganz besondere Wesen und ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Mütter von Jungen andere Geschichten erzählen können als die von Mädchen.
Damit möchte ich anfangen. Jungsgeschichten. Wild. Lustig. Manchmal traurig. Aus dem Leben und unserem Alltag. Geschichten, die nur Mütter von Jungen erzählen können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen